Pragmat

Pragmat
Text by Janine Günther

Morgens quäl ich mich hinaus
und du sitzt noch brav zuhaus.
Doch Ärger droht ganz Gewiss,
wenn man nicht pünktlich is.
Es ist dir auch einerlei,
was der Grund dafür sei.
Ob krank, Unfall oder Stau.
Man muss da sein punktgenau.
Doch anders ist es bei dir.
Bist meist ja viel später hier.

Was für mich gilt, gilt anscheinend nicht für dich.
Du lebst nach eigenen Gesetzen,
auch wenn die andere verletzen.
Du darfst alles, doch wehe das mach dann ich.
Für dich zählt nur dein eigener Vorteil.
Fällst über jeden gleich ein Urteil.

Ich mache meine Arbeit,
hab für Pausen keine Zeit.
Du arbeitest zwar noch viel mehr,
trotz allem ist es nicht fair.
Dir gehört das ganze ja.
Ich bin nur zum helfen da.
Soll an die Firma denken,
ihr Aufmerksamkeit schenken.
Auch in meiner freien Zeit.
Stets zur Stelle, stets bereit.

Was für mich gilt, gilt anscheinend nicht für dich.
Du lebst nach eigenen Gesetzen,
auch wenn die andere verletzen.
Du darfst alles, doch wehe das mach dann ich.
Für dich zählt nur dein eigener Vorteil.
Fällst über jeden gleich ein Urteil.

Wie kann es sein,
dass manche Menschen mehr Rechte haben?
Wo liegt denn hier
der Sinn von all dem bloß begraben?
Nein, echt, ich kann
es einfach nicht begreifen, nicht verstehen
Ich frag mich nun:
Wie soll all das denn noch weitergehn?

Was für mich gilt, gilt anscheinend nicht für dich.
Du lebst nach eigenen Gesetzen,
auch wenn die andere verletzen.
Du darfst alles, doch wehe das mach dann ich.
Für dich zählt nur dein eigener Vorteil.
Fällst über jeden gleich ein Urteil.